Ein Welpe kommt ins Haus...


Das beste Alter, um einen Welpen von Mutter und Geschwistern zu trennen und ihn in sein neues (Menschen-) Rudel zu integrieren liegt zwischen 7 und 8 Lebenswochen. In Deutschland werden die Welpen in der Regel mit 8 Wochen abgegeben. 

In diesem Alter sind die Kleinen an feste Nahrung gewöhnt worden, im Spiel mit ihren Geschwistern haben sie Muskeln und Sinne trainiert und artspezifische Verhaltensweisen einstudiert. 
Abgeschlossen ist dieser Entwicklungsprozess jedoch noch lange nicht. 


In den ersten 16 - 20 Lebenswochen durchlebt der Welpe die sogenannte Sozialisierungsphase, während der er überaus lernfähig ist und der Grundstein für sein gesamtes späteres Verhalten gelegt wird.  


Schon in der Welpenstube sollte der Welpe durch positive Kontakte mit verschiedenen Menschen gelernt haben, dass auch diese zu seinen Sozialpartnern gehören. 

Wenn der Züchter Ihren regelmäßigen Besuch während der Aufzuchtphase erwünscht und Sie die Welpen auch anfassen und mit Ihnen spielen dürfen, sind  Sie in dieser Beziehung schon mal auf der sicheren Seite. 

Dubios sollten Ihnen Züchter sein, die Ihnen keinen Körperkontakt zu den Welpen erlauben, und / oder die Mutterhündin während Ihres gesamten Besuches mit fadenscheinigen Erklärungen aussperren. 


Die Welpen haben zum Teil auch schon im Umgang mit den Geschwistern gelernt, wie man sich anderen Hunden gegenüber verhält. Allerdings haben sie normalerweise noch keine anderen Hunde kennen gelernt und zeigen sich daher beim ersten Kontakt evtl. unsicher bis ängstlich. 

Weiterhin haben sie beim guten Züchter auch schon gelernt, sich mit unbekannten und anfangs angsteinflößenden Reizen auseinander zu setzen. Damit meine ich z.B. laute Geräusche oder optische Dinge, wie z.B. ein Regenschirm oder ein Kriechtunnel, den die Welpen anfangs skeptisch untersuchen, später aber voll Begeisterung zum Spielen nutzen.  

 
Der Welpe lernt durch diese Dinge seine natürlichen Ängste zu überwinden, wenn der neue "Reiz" als harmlos entlarvt wird. Dies gelingt natürlich viel besser in der Gruppe als allein.

Wächst der Welpe beim Züchter in einer vom alltäglichen Geschehen abgeschirmten, also reizarmen Umgebung auf, z.B. in einem Stall, in dem es einfach nichts zu erkunden gibt und der Welpe keine neuen Dinge kennen lernt, so fehlt ihm schon nach 8 Wochen eine ganze Menge Lernerfahrung. Je länger der Welpe in dieser monotonen Umgebung bleibt, desto weniger lernt er in seiner "sensiblen Phase" also mit fremden ängstigenden Reizen umzugehen. Was für andere Hunde "normal" ist, versetzt ihn in Angst und Schrecken und er wird nicht fähig sein, durch vorsichtiges Erkundungsverhalten festzustellen, dass "das Neue" harmlos ist. Deshalb sind vor allem Welpen, die länger als 8 Wochen in einer reizarmen Umgebung aufwachsen, später oft sehr ängstlich allem Neuen und auch fremden Menschen gegenüber.

 

Warum ist die Welpenschule wichtig für Welpen und Besitzer?


Die Welpen lernen hier, sich mit Hunden verschiedensten Aussehens zu verständigen. Zum Beispiel tragen viele Terrier-Rassen ihre Rute ständig hoch erhoben, was eigentlich eine Dominanzgeste ausdrückt. Andere Hunde könnten sich dadurch provoziert fühlen und entsprechend mit Aggression reagieren. Lernt der Hund schon als Welpe die verschiedenen Ausdrucksformen unterschiedlicher Rassen kennen, wird er später kaum Verständigungsprobleme haben.

Die Welpen lernen außerdem im Spiel Unstimmigkeiten untereinander ohne Ernstkampf beizulegen, die Beißhemmung wird also weiterhin trainiert. Und sie lernen, die Überlegenheit anderer zu erkennen und zu akzeptieren, bzw. wie man durch Beschwichtigungsgesten die Aggression anderer hemmt. Aber auch wie man selbst auf Beschwichtigungsgesten anderer zweckmäßig reagiert.

Welpen, die sich anfangs ängstlich in der Gruppe zeigen, wird durch geeignete Maßnahmen Gelegenheit gegeben, ihre Angst zu überwinden, sodass sie schließlich so unbeschwert spielen, wie es für ihr Alter typisch ist.

Welpen, die sich schon sehr früh als kleine Raufbolde entpuppen, wird hier frühzeitig Einhalt geboten, sodass man dieses unerwünschte Verhalten schon im Keim erstickt.    

Kurz: Das richtige Sozialverhalten Artgenossen gegenüber wird unter erfahrener Aufsicht gefördert.

 

 

Der "Abenteuerspielplatz" mit Tunnel, Wippe, Wackelbrett, verschiedenen Untergründen etc. macht aus ihrem "Fellknäuel" einen unerschrockenen, selbstsicheren Hund. 

Gerade für Welpen, die beim Züchter kaum neue Dinge kennen gelernt haben, ist diese Lernerfahrung unverzichtbar.

 Im Spiel mit anderen Welpen fällt es leichter, sich an laute unbekannte Geräusche zu gewöhnen, über knisternde, glatte Untergründe zu laufen oder "unheimliche Gegenstände der dritten Art" als harmlos zu entlarven. Der Welpe wird zu einem umweltsicheren Hund, den so schnell nichts "aus der Bahn wirft".

 

Spielerisch werden erste Erziehungsübungen durchgeführt, denn wie wir ja wissen, lernt der Welpe in diesem Alter sehr schnell und auch gern, vorausgesetzt man wendet keinerlei Zwang an, sondern arbeitet über positive Bestärkung und in kleinen Schritten.  

 

Theoretische Grundlagen zur Hundehaltung, Ernährung, Hundeverhalten werden besprochen. Selbstverständlich werden auch Fragen der Teilnehmer beantwortet.

Nicht zuletzt sind Welpenstunden dazu da, durch das gemeinsame angenehme Erlebnis die so wichtige Bindung zwischen Ihnen und Ihrem neuen Familienmitglied zu fördern.         

                                                                        

Wie alt sollten die Welpen bei der 1. Teilnahme sein?

In der Welpenschule treffen sich Hunde zwischen 8 - ca. 16 Lebenswochen.

Nach einer Eingewöhnungsphase von ca. 1 Woche in der neuen Umgebung sollte mit der Welpenschule begonnen werden.

Eine regelmäßige Teilnahme ist empfehlenswert.

 

Ihr Welpe muss wenigstens die Erstimpfung erhalten haben (bitte Impfpass mitbringen) und Sie benötigen eine Haftpflicht-Versicherung für ihn.

Spaziergänge mit Welpen: Leinenführung, Freilauf und Nachfolgetrieb
(Ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Jim-Bob 10,5 Wo.

Leider erfahren wir häufig viel zu spät von Welpenbesitzern, dass sie ihre Welpen nur an der Leine spazieren führen, weil sie Angst haben, diese würden sonst weglaufen, da sie ja noch nicht gehorchen...

Nicht bedacht wird dabei, dass der Welpe auch erst lernen muss, vernünftig an der Leine zu gehen...

Der "eingebaute" Nachfolgetrieb - dem Welpen von Natur aus gegeben -  ist den  frischgebackenen Besitzern oft nicht bekannt. 

Dieser Nachfolgetrieb sorgt bei jungen Welpen dafür, dass sie sich nicht zu weit von den "Schutzbefohlenen" entfernen, weil das in der freien Natur viel zu gefährlich wäre. Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel. 

 

Zu viel oder sogar ausschließlich an der Leine geführte Welpen lernen sehr schnell, dass man ordentlich ziehen muss, um von A nach B zu kommen und den Besitzer hinter sich her zu ziehen. 

Die Besitzer wiederum finden das erstmal normal, da der Kleine ja "Bewegungsfreiraum braucht und erkunden, schnüffeln, evtl. pinkeln oder Häufchen machen muss" oder schnell zu einem entgegenkommenden Vierbeiner laufen will...

Das alles wird häufig so lange nicht als schlimm empfunden, bis der Welpe/ Junghund genügend Kraft entwickelt hat, dass man ihn kaum noch halten kann und es anfängt, Schmerzen in Schulter und Arm zu verursachen. 

Wir selbst handhaben die Sache mit den Spaziergängen folgendermaßen:

Es wird anfangs nur dort spazieren geführt, wo der Welpe frei laufen kann, ohne Gefahr durch Autos, Radfahrer, zu viele Spaziergänger oder andere Hunde. Etwa in einem Park über Wiesen und zum Teil Wege oder auf Feldwegen, unbefahrenen Straßen etc.

Dorthin fahren wir dann mit dem Auto einmal am Tag. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass der Welpe die Autofahrt sehr schnell als etwas Positives verknüpft,

da er anschließend angenehme "Abenteuer" mit Ihnen erlebt.

 

Mit 8 Wochen haben Welpen normalerweise noch einen ziemlich ausgeprägten NACHFOLGETRIEB, das heißt, sie entfernen sich nicht allzu weit von einem, manchmal weichen sie einem sogar kaum vom Fuß. 

Das kann man gut für erste kurze Ausflüge nutzen, und sollte sich der Welpe mal beim Schnüffeln und Erkunden vergessen, entfernen wir uns schnell ein paar Meter und warten, bis er hoch schaut. 

Dann locken wir ihn ganz freundlich und entfernen uns dabei noch ein klein wenig. Die Freude, wenn er schließlich wieder bei uns ist, muss groß sein und gut beim Welpen ankommen. Belohnung durch Leckerli, Knuddeln oder Spiel ist ein Muss!

 

Aber Vorsicht, wenn andere Leute oder auch Hunde kommen. 

Der Nachfolgetrieb funktioniert auch bei denen. Es kann allerdings auch sein, dass der Welpe erstmal Angst vor anderen Hunden hat. 

Dann muss er durch uns Sicherheit bekommen. Je nach Situation hocken wir uns zum Welpen und halten ihn, freundlich aufmunternd sprechend, und lassen den anderen Hund Kontakt aufnehmen; oder wir sind einfach dabei, ohne eingreifen zu müssen; oder wir leinen ihn an, weil der andere auch angeleint ist, lassen dann aber keinen Kontakt zu (generell nicht an der Leine, damit die Leinenführigkeit nicht noch schwieriger wird).

Die meisten erwachsenen Hunde sind vorsichtig und nachsichtig mit Welpen, WELPENSCHUTZ gibt es allerdings nicht, das gehört ins Reich der Märchen.

 

Ist der andere sehr unfreundlich bis aggressiv unserem Welpen gegenüber, versuchen wir ihm energisch gegenüberzutreten und ihn mit einem sehr unfreundlich gesprochenen "HAU AB" zu vertreiben. Doch das passiert glücklicherweise äußerst selten.

Was aber häufiger vorkommt, ist, dass Welpen zu stürmisch und respektlos auf erwachsene Hunde zulaufen, ohne einen in Hundekreisen höflichen Bogen zu laufen, und evtl. diese sogar anspringen. 

Darauf reagieren viele Hunde mit einer heftigen Abwehrreaktion, was sich schlimm anhört, gefährlich aussieht, und den Welpen evtl. in Angst und Schrecken versetzt, wobei er aber nicht verletzt wird.

Diese "Aggression" ist eine sinnvolle Erziehungsmaßnahme der Älteren und soll Respekt und Benimmregeln lehren.

Bitte trösten und bemitleiden Sie Ihren Welpen dann nicht, auch wenn er herzzerreißend "schreit", lassen ihn aber ruhig Schutz z.B. zwischen den Beinen suchen. 

Der Welpe wird schnell lernen, wie er sich benehmen muss, damit andere Hunde sich über eine Kontaktaufnahme freuen und sich vielleicht ein Spiel entwickelt.  

Wenn er allerdings getröstet wird, spürt er unser Mitleid und vielleicht sogar unsere Angst (die oft bei in solchen Situationen unerfahrenen Menschen ausgelöst wird) und hält es fortan für geboten, bei Hundebegegnungen Angst zu haben. 

Wenn möglich verhindert man allerdings, dass der Welpe stürmisch auf andere, vor allem erwachsene Hunde zu rennt.

 

An die Leine kommen bei uns die Welpen nur zum Üben der Leinenführigkeit, also erstmal im Haus für anfangs einige Sekunden, die schnell sinnvoll gesteigert werden auf einige Minuten, dann für kurze Übungen im Garten, danach an der Straße und natürlich dann auch immer mal wieder für ganz kurze Übungseinheiten auf den Freilaufspaziergängen. 

Des weiteren natürlich dann, wenn der Welpe in bestimmten Situationen kurz gesichert werden muss, damit er zum Beispiel nicht zu Spaziergängern oder anderen Hunden läuft oder wenn Fahrradfahrer oder Jogger in Sicht kommen.

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